Unter diesem Titel hatten wir am 16.03.19 Vereinsmitglieder und Interessierte ins Hüttenhotel eingeladen.

Nach einem Eröffnungsvortrag von Oliver Schuhmacher (NABU Hamburg) zu den unterschiedlichen Begriffen und Definitionen im Umweltschutz kamen Menschen zu Wort, deren Handeln die Natur am Höhbeck unmittelbar betrifft:
Christian Brünnecke, der sein Handeln als konventionell arbeitender Landwirt vorstellt und begründet. Er nennt allgemein gültige Gegebenheiten, aber auch regional-spezifische Gründe für seine Position und präsentiert sich als Landwirt mit Leib und Seele, der dem Artenschutz nicht nur theoretisch positiv gegenüber steht, sondern auch bereit ist, entsprechende Schritte zu gehen.
Oliver Schuhmacher, der als hauptamtlicher NABU-Mitarbeiter bei ganz unterschiedlichen Entwicklungen die Interessen der Natur vertritt. Seine Sorge ist, dass die fortschreitende Verarmung der Natur spätestens dann irreversibel wird, wenn es nicht gelingt, isolierte Verbreitungsgebiete gefährdeter Arten zu vernetzen.
Hans-Joachim Schenk, Bürgermeister der Gemeinde Höhbeck, stellt fest, dass der Naturschutz wesentlich stärker akzeptiert ist als früher. Sowohl in Bevölkerung als auch im Gemeinderat. Gleichzeitig betont er, wie wichtig für die Menschen der Gemeinde auch Arbeitsplätze, Infrastruktur und Wohnraum ist. Er sieht seine Aufgabe darin, alle diese Aspekte im Blick zu halten bei seinem politischen Handeln.
Stefan Reinsch vom Landschaftspflegehof setzt alles daran, die hiesigen Kostbarkeiten der Natur zu bewahren. Mit behutsamen Eingriffen in die Landschaft, sparsamem Maschineneinsatz und unter Verzicht auf Agrochemie erhält er die artenreichen Magerrasengemeinschaften oder stellt sie wieder her. Seine Vorstellungen vom Höhbeck reichen weit über die Bewirtschaftung seines eigenen Geländes hinaus.
Jacob Voelkel ist sehr bewusst, dass die örtliche Lage der Firma Voelkel unter Naturschutz-Gesichtspunkten als problematisch gesehen werden kann. Er stellt aber die Ökobilanz des Unternehmens in einen größeren Rahmen und gewährt Einblick in Grundsätze der Firma, die üblicherweise hinter den sichtbaren Entwicklungen verborgen sind.
Im folgenden freien Austausch klangen viele regionale, aber auch allgemeine Fragen auf. Nicht alle konnten befriedigend beantwortet werden.
Fazit: auf dem Höhbeck kann man miteinander reden. Auch über Natur- und Artenschutz. Die Konfliktlinien werden nicht verschwiegen, es zeigen sich aber auch interessante Schnittstellen. Und es war gut, dass dieser Nachmittag das Ziel hatte, die Menschen vom Höhbeck sichtbar werden zu lassen, die in und mit der Natur arbeiten. Denn obwohl wir eigentlich alle Nachbarn sind, wissen wir nicht genug voneinander. Alle Referenten zeigten sich offen, nicht nur im Gespräch zu bleiben, sondern auch konkrete Maßnahmen zu planen und anzupacken. Dazu werden wir in einem Folgetreffen an den Schnittstellen, die heute sichtbar wurden weiterarbeiten. Zusätzlich sollen bald in kleiner Runde erste Projekte angegangen werden.